Antwort Was darf der Betriebsratsvorsitzende nicht? Weitere Antworten – Ist der Betriebsratsvorsitzende weisungsbefugt
Nein, der Betriebsratsvorsitzende ist nicht der Vorgesetzte der anderen Betriebsratsmitglieder. Er darf den anderen Betriebsratsmitgliedern auch keine Weisungen erteilen, da er diesen gegenüber nicht weisungsbefugt ist.Die Mitglieder des Betriebsrats dürfen in der Ausübung ihrer Tätigkeit nicht gestört oder behindert werden (§ 78 S. 1 BetrVG). Das Verbot richtet sich gegen jedermann. Nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer, leitende Angestellte, Gewerkschaften und sonstige außerbetriebliche Stellen sind davon erfasst.Was sind die Rechte des Betriebsratsvorsitzenden Der Betriebsratsvorsitzende hat eine Sonderstellung im Gremium. Er vertritt den Betriebsrat, lädt zu den Sitzungen ein und legt die Tagesordnung fest. Dadurch hat er großen Einfluss auf die Themen des Betriebsrats.
Hat der Betriebsratsvorsitzende das Recht alleine zu entscheiden : Der Betriebsratsvorsitzende vertritt den Betriebsrat „im Rahmen der von ihm gefassten Beschlüsse“ (§ 26 Abs. 2 Satz 1 BetrVG). Das heißt, der Betriebsratsvorsitzende übermittelt lediglich Erklärungen des Betriebsrats, er trifft keine eigenen Entscheidungen für den Betriebsrat.
Was macht einen guten betriebsratsvorsitzenden aus
Betriebsratsvorsitzende sind Erste unter Gleichen. Sie sollten mutig, durchsetzungsfähig nach außen sowie integrationsfähig und wertschätzend nach innen sein, denn die Einheit macht den Betriebsrat stark.
Kann der Betriebsratsvorsitzende abgewählt werden : Es genügt die einfache Mehrheit der Stimmen. Der Abgewählte bleibt jedoch Mitglied des Betriebsrats; eine Abberufung als Vorsitzender durch das Arbeitsgericht ist nicht möglich; hier bleibt nur die Amtsenthebung als Betriebsrat nach § 23 Abs. 1 BetrVG. In diesem Fall ist unverzüglich ein neuer Vorsitzender zu wählen.
Wichtigstes Anhörungsrecht ist die Anhörung des Betriebsrats bei einer Kündigung (§ 102 BetrVG). Die stärkste Waffe des Betriebsrats sind die echten Mitbestimmungsrechte.
Grobe Pflichtverletzung
Die Pflichtverletzung des Betriebsrats ist grob, wenn sie objektiv erheblich und offensichtlich schwerwiegend ist und die weitere Amtsausübung des Betriebsrats unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls untragbar erscheint (BAG v. 22.6.1993 – 1 ABR 62/92).
Kann der Betriebsratsvorsitzende gekündigt werden
Eine außerordentliche Kündigung von Betriebsräten ist nur bei Vorliegen eines schwerwiegenden Grundes möglich – da muss es sich schon um Fälle wie Diebstahl oder körperliche Auseinandersetzungen mit dem Chef gehandelt haben.Vereinfacht kannst du mit etwa 48 bis 65 Prozent deines Bruttogehalts rechnen, wenn du Vollzeit arbeitest. Somit verdienst du als Betriebsratsvorsitzender ungefähr 22.272 € – 30.160 € netto im Jahr. Du willst's genau wissen Unser Brutto-Netto-Rechner verrät dir, was du netto verdienen kannst – auch monatlich!Leitende Angestellte sind zwar arbeitsrechtlich Arbeitnehmer. Sie sind jedoch aufgrund ihrer betrieblichen Stellung weder aktiv noch passiv wahlberechtigt zur Betriebsratswahl. Für sie sieht das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) die Möglichkeit vor, sogenannte Sprecherausschüsse zu wählen.
Die Beteiligungsrechte des Betriebsrats im Überblick:
Das Informationsrecht durch den Arbeitgeber. Das Recht des Betriebsrats auf Anhörung durch den Arbeitgeber. Das gemeinsame Beratungsrecht von Betriebsrat und Arbeitgeber. Das Zustimmungsrecht durch den Betriebsrat z.B. bei Kündigungen.
Wie viel Macht hat der Betriebsrat : Arbeitsfelder des Betriebsrats: Der Betriebsrat bestimmt mit bei der Arbeitszeitgestaltung und den Entlohnungsgrundsätzen, er kümmert sich um soziale Themen im Betrieb, um personelle Angelegenheiten, die Berufsbildung, den Gesundheitsschutz, die Arbeitsplatzgestaltung und um wirtschaftliche Angelegenheiten.
Wann stört der Betriebsrat den Betriebsfrieden : 1 S. 1 BetrVG muss grob, das heißt schwerwiegend sein. Außerdem muss es sich um eine ernstliche und wiederholte (mindestens zweimalige) Störung des Betriebsfriedens handeln. Ernstlich ist der Betriebsfrieden gestört, wenn im Betrieb eine erhebliche Beunruhigung einer beachtlichen Zahl von Arbeitnehmern erkennbar ist.
Wann macht sich der Betriebsrat strafbar
Wer Betriebsratswahlen behindert oder beeinflusst, wer die Arbeit der gewählten Gremien stört, wer einzelne Mitglieder benachteiligt oder begünstigt, dem droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Oder zumindest eine Geldstrafe. So steht es in § 119 des Betriebsverfassungsgesetzes.
Abmahnungen von Betriebsratsmitgliedern
Betriebsratsmitglieder dürfen grundsätzlich nicht ohne weiteres abgemahnt werden. Das BetrVG schützt sie in ihrer Tätigkeit als Betriebsratsmitglieder vor ungerechtfertigten Abmahnungen.Der besondere Kündigungsschutz eines Betriebsrats endet ein Jahr nach Ende der Amtszeit. Ersatzmitglieder des Betriebsrats fallen unter den Kündigungsschutz, wenn sie zum Zeitpunkt der Kündigung einen Betriebsrat vertreten haben oder in das Gremium nachgerückt sind.
Hat der Betriebsrat Einsicht in die Gehälter : Dem Betriebsrat sind auf Verlangen jederzeit die zur Durchführung seiner Aufgaben erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. In diesem Rahmen ist der Betriebsausschuss berechtigt, in die Listen über die Bruttolöhne und -gehälter Einblick zu nehmen (§ 80 Abs. 2 S. 2 BetrVG).